1542 erscheint Brachbachs Name in einem Fischereivertrag, der mit der Herrschaft Freusburg bei einem Pachtvertrag von 4 albus abgeschlossen wurde.
Die ersten ausführlichen Angaben über die Gemeinde Brachbach machte im Jahre 1742 der Amtsaktuar Johann Heinrich Lamprecht, als er dem Geheimen Etatsminister Freiherr von Seckendorff eine Beschreibung der Ämter Freusburg und Friedewald zu erstellen hatte. In dieser Beschreibung, die Herr Dr. W. Güthling, Siegen, herausgegeben hat, ist zu lesen:
Brachbach hat 34 Räuche, 227 Morgen Acker und Wiesen, das Revier beträgt sich 1 Stunde, gibt Schatz 5 Rtlr. 24 albus 7 1/2 d. Die Sieg fließt unter dem Dorfe vorbei, eine herrschaftliche Mühle steht bei dem Dorfe, hat eine Eisenhütte, ist ein Grenzdorf und grenzt an Nassau-Siegen wie auch Selbachschen Grund. Die Einwohner sind Acker- und Bergwerksleute katholischer Religion und hat ziemlich gemeinschaftliche Waldungen, daselbst ist auch befindlich ein herrschaftlicher und sogenannter Höhewald, so aus Eichen und Buchen besteht und im Umfang 1 1/2 Stunde ausmacht.
Schatz war die Abgabe der Gemeinfreien, um sich vom Kriegsdienst freizukaufen. Später wurde daraus ein Steuerzwang, der Schatz wurde nach dem Besitz festgelegt. Vor 1709 kamen 2/3 des Schatzes von liegenden Gütern, 1/3 von Räuchen, Vieh und Hüttentagen. Nach 1724 gab es nur jährliche Schatzsätze. Bis zum Jahre 1724 war der Schatz in drei Terminen zu zahlen. Zum Schatze zählte man auch den "Zehnde Stein", den Zehntezoll vom Eisenstein, der vom "Steinmesser" abgemessen und vom Bergmeister verrechnet wurde.