Auftaktveranstaltung zur Klimafolgenanpassung lockte Interessierte ins Kirchener Rathaus

Am Montag, den 20. November 2023 fand im Ratssaal der Verbandsgemeinde Kirchen die Auftaktveranstaltung zur Klimafolgenanpassung statt. Mit einem bunt gemischten Publikum aus Bürgerschaft, Politik sowie fachlich spezialisierten verwaltungsangehörigen und externen Akteuren. Bereits zu Beginn der Veranstaltung konnten sich die Klimafolgenanpassungsinteressierten zum ersten Mal für diesen Abend aktiv einbringen. Über eine kurze Eingangsbefragung zu dem vorherrschenden Wissensstand in den Themengebieten „Folgen und Gefahren des Klimawandels“, „Ziele und Maßnahmen des Klimaschutzes“ und „Ziele und Maßnahmen der Klimaanpassung“ sowie der regionalen Herkunft in Kombination zur Gruppenzugehörigkeit wollten die Veranstalter einen Überblick von ihrer Zuhörerschaft und deren Vorwissen gewinnen.

Nach dem Grußwort von Bürgermeister Andreas Hundhausen, der betonte, wie wichtig die Klimafolgenanpassung für die Verbandsgemeinde Kirchen sei und darauf verwies, dass „die Relevanz und Aktualität des Themas sich bereits durch das Fronleichnamsunwetter 2018 gezeigt hat“ folgte ein einleitender Vortrag von Tim Kraft, Leiter des Fachbereichs „Kommunalentwicklung“ der VG Kirchen. „Die Aufgaben und Herausforderungen der Verwaltung im Zusammenhang mit der Einstellung auf den Klimawandel sind vielfältig“, erläuterte Herr Kraft, „und daher können im Projektzeitraum nicht alle möglichen Handlungsfelder sofort bearbeitet werden.“ Zunächst werde man sich auf die drei Handlungsfelder „Bauwesen“, „Katastrophenschutz“ und „Landwirtschaft“ konzentrieren und mit der Bearbeitung zu den Betroffenheiten in den jeweiligen Themenkomplexen starten, sobald die benötigten Analysedaten vorliegen.

Damit eine erfolgreiche Gesamtstrategie entwickelt werden kann, ist eine ganzheitliche Betrachtung der verschiedenen Themenfelder und Betroffenheiten nötig, aber insbesondere auch ein gemeinsames Handeln aller Akteure vor Ort. Daher sind gerade die Vernetzung, der Wissenstransfer und die Öffentlichkeitsarbeit neben der eigentlichen Konzepterstellung und Prozesskoordination sehr wichtige Aufgaben der Klimafolgenanpassungsmanagerin Lena Wagner. Sie gab hierzu in ihrer Präsentation einen kurzen Überblick zu den Aufgaben, Schwerpunkten und Zielen des Klimafolgenanpassungsmanagements. Zum Schluss appellierte Frau Wagner: „nur durch ein gemeinsames Handeln können wir bestmöglich auf die Folgen des Klimawandels eingestellt sein.“

Beraten und unterstützt wird die Verbandsgemeinde Kirchen im Prozess von Clara Polak und Jörg Peter Schmitt vom Planungsbüro info urban aus Dortmund. Im Anschluss an Wagners Vortrag beschrieb Herr Schmitt zunächst die Bausteine, die zur Konzepterstellung notwendig sind und erklärte den Anwesenden den geplanten Prozessablauf, bevor die Zuhörerschaft ein weiteres Mal zur aktiven Teilnahme gebeten wurde. Ziel der zweiten Umfrage war es, bereits erste betroffene Regionen im Verbandsgemeindegebiet ausfindig zu machen. Hierzu konnten über verschiedenfarbige Punkte, die stellvertretend für die Anfälligkeiten durch Hitze, Dürre, Hochwasser, Sturm, Bodenerosion und Starkregen standen, bereits betroffene Regionen gekennzeichnet werden.

Im Anschluss fuhr Herr Schmitt mit seinem Vortrag fort und zeigte den aktuellen Wissenstand zu den prognostizierten Klimawandelfolgen für die Verbandsgemeinde Kirchen auf und bestätigte damit zum Teil die bereits gemachten und bepunkteten Erfahrungen der teilnehmenden Bevölkerung.

Lena Wagner und Tim Kraft riefen am Ende dazu auf, sich in den weiteren Prozess mit einzubringen. Im nächsten Schritt werden nun die fachlichen Workshops in den ersten drei Handlungsfeldern für die bestimmten Akteursgruppen angeboten. Für Fragen oder Anregungen zum Thema steht die Klimafolgenanpassungsmanagerin unter der E-Mail-Adresse L.wagner@kirchen-sieg.de zur Verfügung.

Start des Förderprogramms zur Klimafolgenanpassung in der Verbandsgemeinde Kirchen

Die Verbandsgemeinde Kirchen freut sich auf den Start eines neuen Projektes, welches sich mit der Thematik der Anpassung an die Folgen des Klimawandels auseinandersetzt und die Region Widerstandsfähig für die Zukunft aufzustellen soll.

Grundlage hierfür ist ein vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV), aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages, aufgelegtes Förderprogramm, zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels. Allgemeine Informationen zur Projektförderung finden sich auf der Webseite des Projektträgers (Zukunft – Umwelt – Gesellschaft (ZUG) gGmbH).

Über den Förderschwerpunkt A: „Einstieg in das kommunale Anpassungsmanagement“ wurde unter der Förderkennzeichnung „67DAA00051“ die finanzielle Unterstützung der „Erstellung eines integrierten Klimaanpassungskonzepts für die Verbandsgemeinde Kirchen“, mit einer Laufzeit von 24 Monaten, im Zeitraum vom 1. Februar 2023 bis 31. Januar 2025, bewilligt.

Ziel des Vorhabens ist die Erarbeitung einer nachhaltigen, fachübergreifenden Planungsgrundlage, die mit konkreten Maßnahmenvorschlägen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels eine Entscheidungshilfe bei der kommunalen Planung liefert. Dabei soll das Konzept die Klimawirkungen Hitze, Dürre, Starkregen und Hochwasser fokussieren und über eine Vernetzung verschiedener Akteure sowie konkreter Aufklärungsarbeit, ein Verständnis für die spezifischen Anpassungsstrategien im regionalen Kontext für die Verbandsgemeinde Kirchen hervorrufen. 

Weiterführenden Informationen aus dem Bereich der Klimafolgenanpassung können der Webseite des BMUV entnommen werden.